Ausgabe September / Oktober / November 2021 – Sonja Bauer und Daniel Röger
Berufung – ist das nur etwas für hauptamtlich Mitarbeitende, die eine besondere Berufung für die Mission haben? Muss man ein besonderes „Berufungserlebnis“ haben, um seine Berufung leben zu können? Oder haben nicht alle Menschen eine Berufung für ihr Leben?
Berufung – rauskriegen was in mir steckt
Von Januar bis Juni dieses Jahres haben wir in der LKG Uffenheim das „Focus Berufung“-Seminar von und mit Campus für Christus durchgeführt. Schon beim Eröffnungsgottesdienst hat Friedemann Schwinger – Leiter und Entwickler dieses Seminars – deutlich gemacht, dass Berufung bedeutet, zu entdecken, was in uns steckt. An 18 weiteren Abenden und zwei Wochenenden haben sich 12 Teilnehmer zwischen 23 und 68 Jahren und 3-4 Mitarbeitende jeweils per Zoom getroffen, um ihre Berufung zu entdecken. Nur ein Gebetsspaziergang durch Uffenheim und zwei Einsätze in der Fußgängerzone in Würzburg haben live stattgefunden.
Worum ging es bei diesem Seminar?
Friedemann Schwinger und ein Team von Campus für Christus haben den Teilnehmern zuerst deutlich gemacht, dass sie in eine Beziehung mit Gott hinein berufen sind. Nach einem Durchgang durch einige biblische Berufungsgeschichten wurde mit den Teilnehmern ein DISGPersönlichkeitstest durchgeführt. Hier konnten die Teilnehmer herausfinden, nach welchen Grundmustern sie in ihrem Leben arbeiten und Entscheidungen treffen. An einem weiteren Abend konnte jeder Teilnehmer mithilfe seiner Lebenskurve einen „roten Faden“ seiner Berufung in seinem Leben entdecken. Danach folgte das Gaben-Seminar „Die 3 Farben deiner Gaben“ von Christian Schwarz. Später gab es noch einen Neigungsfragebogen, mit dem die Teilnehmer entdecken konnten, zu welchen Menschen oder Aufgaben sie es „hinzieht“. Diese Puzzleteile halfen den Teilnehmern, ihre spezifische Berufung zu finden. Den Teilnehmern wurde aber auch schnell klar, dass es Zeit und eine gute innere Struktur braucht, um seine Berufung zu leben. Deshalb ging es an weiteren Abenden auch darum, die Prioritäten im Leben richtig zu setzen und sich vom Heiligen Geist leiten zu lassen. Dazu gehört es, hörend zu beten, Wesentliches vom „ach so wichtigen“ zu unterscheiden und Verletzungen, die uns blockieren, bei Jesus loszuwerden. Letzteres konnte beim Seelsorge-Wochenende geschehen.
Berufen, um andere zu berufen
Ein wesentlicher Bestandteil des Focus-Berufungs-Seminars war die Frage, wie wir mit unseren Gaben, Neigungen und Fähigkeiten anderen Menschen zu einer Beziehung zu Jesus „verhelfen“ können. Dazu sollte jeder Teilnehmer seine Geschichte mit Jesus erzählen. Spannende Lebensgeschichten kamen dabei zum Vorschein. Außerdem lernte jeder Teilnehmer seinen persönlichen „Evangelisationsstil“ kennen.
In einem letzten Schritt ging es dann darum, das Ganze zu trainieren. Gut ausgearbeitete Fragebögen halfen den Teilnehmern bei zwei Einsätzen in der Fußgängerzone in Würzburg, mit den Passanten ins Gespräch zu kommen. Während des ganzen Seminars haben sich jeweils zwei Teilnehmer alle vier Wochen getroffen, um mithilfe guter Mentoring-Fragen das Gelernte zu vertiefen.
Am Ende waren sich die Teilnehmer einig, dass ihnen das Focus-Berufung-Seminar geholfen hat, in ihrem Glauben zu wachsen und in ihre Berufung hineinzufinden.